Straße der Romanik | Bauwerke

Dom und Domschatz zu Halberstadt

Der Dom St. Stephanus wurde zwischen 1236 und 1486 nach dem Vorbild französischer Kathedralen errichtet. In den Fenstern des Domchores leuchten 290 mittelalterliche Glasmalereien. Als bedeutsamstes Ausstattungsstück gilt die um 1220 entstandene überlebensgroße Triumphkreuzgruppe, ein Meisterwerk mittelalterlicher Bildschnitzer. Eine außergewöhnlich große Zahl mittelalterlicher Kunstwerke ist nicht nur im Dom, sondern auch im Domschatz zu finden.

Der Dom wurde nach dem Vorbild französischer Kathedralen in reinster Gotik und von besonderer Schönheit errichtet. Durch Planänderungen in der langen Bauphase erhielt der Dom seine bemerkenswert steilen Proportionen. Bei genauer Betrachtung wird die eindrucksvolle Verbindung romanischer und gotischer Elemente deutlich. Romanische Rundbogenfriese neben gotischen Spitzbogenfenstern und weitere Teile beider Baustile machen diese außergewöhnliche Symbiose deutlich. Das Innere des Domes ist stilistisch rein gestaltet. Das wohl bekannteste und bedeutendste Ausstattungsstück ist die spätromanische Triumphkreuzgruppe, die um 1220 fertig gestellt wurde. Engel tragen den gekreuzigten Jesu, der an das imposante Kreuz geschlagen ist. Daneben sind Maria und Johannes sowie zwei weitere Engelsfiguren mit dreifachem Flügelpaar dargestellt. Hervorzuheben sind auch die imposanten mittelalterlichen Glasmalereien in den Fenstern der Marienkapelle, die das Leben Jesu abbilden und ein romanischer Taufstein, welcher von Löwen getragen wird.

Der Dom St. Stephanus zählt nicht nur durch seine beeindruckende Architektur zu den bedeutendsten Bauwerken der Straße der Romanik. Er beherbergt außerdem einen der kostbarsten Kirchenschätze der Welt. Mehr als 650 Objekte mittelalterlicher Kunst blieben erhalten und zeugen von einstiger Pracht. Das Herzstück des Schatzes bildet ein Span vom Kreuze Christi, den Konrad von Krosigk vom vierten Kreuzzug aus Konstantinopel mitbrachte. Höchst eindrucksvoll sind die einzigartigen monumentalen Wandteppiche, der "Abraham-Engel-Teppich" und der "Christus-Apostel-Teppich". Sie illustrieren die biblische Geschichte. Liturgische Kirchengeräte, Gefäße und Gewänder sowie Goldschmiede- und Elfenbeinwerke zählen darüber hinaus zu den Domschätzen. Besonders beeindruckend sind eine byzantinische Weihbrotschale aus dem 11. Jh., Skulpturen und Altarbilder. 300 Exponate können seit 2008 in der Dauerausstellung in historischen Räumen der Domklausur betrachtet werden. Von April bis Oktober finden jeden Samstag, 12 Uhr Orgelspiele und von Juni bis September Konzerte, 18 Uhr statt. Sehr beliebt sind auch die Domfestspiele- eine Mischung aus Oratorium, Ballett und Sinfoniekonzert. Anfang Juni beeindrucken sie jährlich zahlreiche Besucher.

Montags ist der Domschatz geschlossen.
Führungen: Sa/So 11:30Uhr und 14:30Uhr
Audioguides sind in Deutsch und Englisch verfügbar.

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Informationen

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Dom und Domschatz zu Halberstadt

Domplatz 16a
38820 Halberstadt

Gesonderte Postanschrift

Domschatzverwaltung Domplatz 16a 38820 Halberstadt


Öffnungszeiten

Domschatz
Mittwoch bis Sonntag und Feiertag
10–13 Uhr
14–17 Uhr